Verdistraße 45
81247 München
Die Bewohner wohnen in einem barrierefreien Wohnheim mit 48 möblierten Einzel- und sechs Doppelzimmern (überwiegend mit Balkon), die jeweils mit Nasszellen ausgestattet sind, auf drei Etagen. Gegenüber dem Eingang zur Einrichtung befinden sich die Pforte, der Surverraum und eine abgetrennter Ruheraum. Neben dem Eingang der Einrichtung wurden im Jahr 2013 in einem ehemaligen Laden zwei Mitarbeiterbüros mit Aufenthaltsbereich und einer Teeküche eingerichtet. Im Untergeschoss befinden sich zwei Wannenbäder mit Liftern, die Waschküche, eine gut ausgestattete Werkstatt, ein Aufenthaltsraum sowie ein Raum für Beschäftigungsangebote und kreative Gestaltung. Die Büros, der Speisesaal und ein Veranstaltungsraum befinden sich im Dachgeschoss. Die Pflegestützpunkte sind im ersten und zweiten Obergeschoss eingerichtet. Der Garten stehen für Freizeit- und Beschäftigungsaktivitäten ein Bodenschach und eine Tischtennisplatte aus Stein zur Verfügung.
Tel. 089-863793-0
Fax.089-863793-333
Leitung: Martin Fichtner
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Unser Ziel ist es, die vorhandenen Probleme der Bewohner zu lindern, eine Verschlechterung ihrer sozialen Situation zu verhindern und die Bewohner zu motivieren, Selbsthilfekräfte zu entwickeln, um eine gesundheitliche, psychische und soziale Stabilisierung zu erreichen. Wir möchten, dass die Bewohner durch die von uns angebotene Unterstützung und Tagesstrukturierung eine höchstmögliche soziale Integration erreichen und dauerhaft ein zufriedenes Leben in Würde führen können.
Wir sind eingebunden in das System der Wohnungslosenhilfe und kooperieren mit den Institutionen der Suchthilfe, der Psychiatrie und mit anderen Fachbereichen und Fachdiensten.
Finanzierung und rechtliche Voraussetzungen
Die Finanzierung erfolgt im Rahmen des Sozialgesetzbuches XII durch den überörtlichen Träger der Sozialhilfe. Evtl. Einkommen hat der Bewohner nach den Richtlinien des SGB XII einzusetzen. Das Haus an der Verdistraße ist eine Einrichtung der Behindertenhilfe im Rahmen des § 53 SGB XII.
Unser Haus ist eine stationäre Einrichtung der Behindertenhilfe. Es verfügt über 60 Wohnplätze in 48 Einzelzimmern und sechs Doppelzimmern. Wohnungslose Menschen, die intensive Hilfen benötigen, finden bei uns umfassende Unterstützung. Aufgenommen werden volljährige wohnungslose Männer (in Ausnahmefällen auch Paare), die zu folgenden Problemgruppen gehören:
• Chronisch alkoholkranke Menschen
• Menschen mit chronischer Mehrfachbeeinträchtigung
• Menschen mit Doppel-/Mehrfachdiagnosen
• Psychisch kranke Menschen
• Menschen mit den genannten Problemen, die mit der von uns angebotenen Unterstützung und Tagesstrukturierung ein Leben in Würde führen können
Was wir leisten:
Die Bewohner leben in möblierten Zimmern, mit Dusche und WC. Sie nutzen die Vollverpflegung durch eine Großküche. Ihnen stehen folgende Angebote zur Verfügung:
• Verpflegung (drei Mahlzeiten)
• Einzelberatung
• Hilfen im Umgang mit Behörden und anderen Institutionen
• Pflegerische Unterstützung
• Hilfestellung bei der Wohn- und Körperhygiene
• Unterstützung beim Kleiderkauf
• Zuführung zur ärztlichen Behandlung und zur Krankenhausbehandlung
• Medikamenteneinteilung
• Besuche im Krankenhaus
• Einteilung der finanziellen Mittel
• Vermittlung von Kontakten zu bedarfsgerechten Fachberatungsstellen bzw. Fachdiensten
• Krisenintervention
• Ärztlicher Dienst
• Seelsorgerische Betreuung
• Vermittlung von Kontakten zu Familienangehörigen
• Tagesstrukturierung
• Vermittlung von Beschäftigungsangeboten im Haus (u.a. hauswirtschaftliche Dienste, leichte Renovierungstätigkeiten unter Anleitung, sowie Pfortendienst, Gartenpflege);
• Vermittlung von gesundheitsfördernden Maßnahmen (Gedächtnistraining, ergotherapeutische Angebote); Angebote im Kreativbereich, z. B. Werken;
• Freizeitangebote für Einzelne und Gruppen (Konzertbesuche, Ausflüge, Museumsbesuche, Kegeln, Kartenspielen u.a.)
Grundsätzlich soll den Bewohnern der Aufenthalt in der Einrichtung zeitlich unbegrenzt möglich sein
Die Aufnahme der Bewohner erfolgt durch Vermittlung entsprechender Fachdienste (Sozialer Beratungsdienst, Streetwork, Krankenhaussozialdienst u.a.), ebenso durch Eigenvorstellung. Dem Kostenträger werden ein anspruchsbegründender Bericht sowie ein ärztliches Gutachten vorgelegt. Die Kostenzusicherung des überörtlichen Sozialhilfeträgers zum Antrag auf Sozialhilfe und die Anerkennung eines ärztlichen Gutachtens führen zur dauerhaften Aufnahme.
Die Entstehungsgeschichte des „Hauses an der Verdistraße“
Projektplanung
Im Jahr 2001 war die Basis geschaffen worden für eine Einrichtung der Behindertenhilfe, die auf die speziellen Bedarfslagen wohnungsloser älterer Menschen ausgerichtet ist. Ein Mietvertrag zwischen dem Eigentümer und unserem Verein war abgeschlossen worden, und der Stadtrat der Landeshauptstadt München hatte für diesen Mietvertrag eine Eintrittsbürgschaft beschlossen. Der Bauantrag für die Errichtung des Hauses an der Verdistraße war bei der Lokalbaukommission gestellt worden. Die Bezirksarbeitsgemeinschaft der öffentlichen und freien Träger in Oberbayern hatte bereits in ihrer Sitzung am 22. November 1999 den dringenden Bedarf für die geplante Einrichtung gesehen und ihrer Realisierung zugestimmt.
Das Jahr 2001 war außerdem von Turbulenzen rund um die geplante Einrichtung geprägt. Das Projekt war in etlichen Versammlungen in München-Obermenzing auf große Ablehnung gestoßen. Die Ängste der Bevölkerung vor Wohnungslosen und die Vorbehalte gegenüber diesen Menschen waren sehr groß.
Dennoch kamen wir im Jahr 2002 bei der weiteren Planung des Projektes gut voran:
Am 21. Februar 2002 votierte der Sozialhilfeausschuss des Münchner Stadtrates einstimmig für das Bauvorhaben.
Am 22. Mai 2002 nahm der Seniorenbeirat der Landeshauptstadt auf seiner Plenumssitzung meinen Sachstandsbericht zur geplanten Einrichtung zustimmend zur Kenntnis.
Am 12. Juni 2002 wurde nach vielen Detailverhandlungen von der Lokalbaukommission die Baugenehmigung für das „Projekt Verdistraße“ erteilt. Es gab in der Folge keine Einsprüche gegen die Baugenehmigung.
Projektrealisierung
Ein Jahr später – nach weiteren Einzelplanungen und mannigfaltigen Ausschreibungsverfahren – war es am 6. Juni 2003 endlich so weit: Der erste Spatenstich konnte auf dem Grundstück Verdistraße 45 stattfinden! Er wurde vollzogen von Frau Brigitte Meier (Stadträtin), Herrn Gernot Mußmächer (Bezirk Oberbayern), Herrn Siegfried Benker (Stadtrat), Herrn Manfred Frauenknecht (Bevollmächtigter des Eigentümers und Bauherr) und Herrn Dieter Bamberg (Wohnhilfe e.V.).
Anschließend fand eine kleine Feier statt, an der Freunde und Förderer, die Fachöffentlichkeit und Nachbarn sowie Vertreter der Presse teilnahmen. Insgesamt konnten wir an diesem Tag ca. 100 Gäste begrüßen.
Im August wurden die Aushubarbeiten in Angriff genommen, und im Oktober 2003 begann die vom Bauherrn mit der Realisierung des Bauvorhabens beauftragte Baufirma mit den Rohbauarbeiten.
Am 06. Mai 2004 konnten wir dann das Richtfest feiern. Der anschließende Innenausbau wurde zügig vorgenommen, und am 29. September 2004 wurde unserem Verein das „Haus an der Verdistraße“ vom Bauherrn übergeben.
Am 8. November 2004 konnten wir die ersten Bewohner in unser „Haus an der Verdistraße“ aufnehmen. Wenig später waren alle Wohnheimplätze belegt, und 58 Menschen hatten ein neues Zuhause gefunden.
Wohnhilfe e.V.
Verein für betreutes Wohnen, Jugendhilfe, Erziehung und Bildung